Steel, oscillating

Die Arbeit steel, oscillating beschäftigt sich mit der so genannten Knochenleitung, bei der die menschlichen Knochen als „Tonübermittler“ fungieren.

Diese Technik der Knochenleitung wird in der Installation steel, oscillating eingesetzt, in der alltägliche, normalerweise als Baustoff eingesetzte stählerne Flacheisen als skulpturale Elemente in einen Raum integriert werden. Sie wirken auf den ersten Blick still und geräuschlos, in ihrer Anordnung im Raum werden sie zu grafischen Linien und bilden gleichsam architektonische Elemente. Doch die Installation bleibt keine rein skulpturale. Denn der Stahl wird durch so genannte Knochenhörer in Schwingung gebracht – der Sound bleibt für die BesucherInnen jedoch vorerst kaum hörbar. Erst durch eine Interaktion mit den Objekten lassen sich bestimmte Klangkompositionen wahrnehmen. Diese generieren sich aus Schwingungen des Materials Metall. Durch die auf die Flacheisen übergeleitete Vibration des Knochenhörers wird der Stahl wiederum in Schwingung versetzt.

Lehnt der/die RezipientIn den Kopf an die Flacheisen, so werden Klänge hörbar und fühlbar. Der Hörvorgang wird somit zu einem aktiven, performativen Element sowie zu etwas Individuellem. Durch die Berührung der Objekte, die die auditive Ebene der Installation erst erfahrbar macht, wird die Arbeit zu einer begreifbaren und spürbaren Rauminstallation, die die BetrachterInnen dazu einlädt, sich im Raum zu bewegen und mit den Objekten zu interagieren.
Miriam Hamann

http://miriamhamann.com/steel_oscillating.php