Hier noch ein „ernstes“ Werk von Daphne Oram. Sie schrieb es im Jahr 1949, neun Jahre bevor sie den BBC Radiophonic Workshop mitbegründete, im Alter von 29 Jahren.
„Still Point“ ist eine radikale Neuerfindung: Ein Werk „für zwei Orchester“ – eine Kombination aus instrumentaler Musik und live gespielten Schallplattenspielern, also wohl das erste Werk der Musikgeschichte, in dem Live electonics eingesetzt wurden.
Oram reichte das Werk für den damals neu gegründeten Prix Italia ein, es wurde aber zurückgewiesen und nie aufgeführt – bis zum Jahr 2016, als Shiva Feshareki und James Bulley eine restaurierte Fassung von „Still Point“ zur Uraufführung brachten:
‘Still Point’ was never heard. Prematurely buried by a musical establishment freaked out by its ambition and unprecedented oddness, it became Oram’s lost masterpiece. This evening’s performance – a realisation by Feshareki and fellow composer James Bulley, pieced together from draft notation and Oram’s instructional cover notes – picks up where she left off nearly 70 years ago. In its 33 or so minutes, a lost touchstone is found.
http://www.factmag.com/2016/07/13/daphne-oram-still-point-turntables-orchestra-performance/