Die ersten Gedanken


Der nachgestellte Sprung von der „Grotte“ in den 1930er Jahren. (Quelle: Österreichisches Filmmuseum)

1918. Mein Sprung von der Spitze einer künstlichen Grotte in der Kleinen Gnesdnikowski-Gasse Nr. 7. Aufnahmen durch maximale Drehung der Kamerakurbel. Auf der Leinwand erkenne ich mein Gesicht nicht. Auf dem Gesicht sind die Gedanken offengelegt.

Ich sehe sowohl Unentschlossenheit und Zögern als auch Härte (Gewalt an sich selbst) und erneut Freude über den Sieg.

Erste Gedanken über „Film-Auge“ als eine Welt ohne Maske, eine Welt der enthüllten Wahrheit (die Wahrheit läßt sich nicht verbergen).

(Aus: Dziga Vertov, „Wie es begann“, 1940)